Es gibt da einen typischen Satz, der sich regelmäßig durch mich durchschiebt, wenn eine lange Reise demnächst ihr Ende findet:
„In meinem Kopf so viele Bilder, in meinem Herzen so viele Gefühle“ — klingt unheimlich kitschig (und genau das ist es auch). Aber es trifft meinen inneren Zustand in Zeitanomalie: ein Zustand, in dem alles gleichzeitig vorhanden ist, in dem ich nicht mehr sortieren kann zwischen dem Gestern, Vorgestern oder dem vor-Monaten. In diesen Momenten bzw. Zuständen fühlt sich Leben nicht linear an, nicht als Ereignisreihe, die retrospektiv kausal aufgeschlüsselt werden kann. Es scheint wie ein Mosaik, dessen Teile weder für sich noch in ihrem Kontext verständlich sind, aber dennoch wirken durch die Einzigartigkeit ihres Zusammenhangs als jenes ‚eine‘ Leben, welches sie unvergleichlich bilden.
Da mischt sich ein völlig unbedeutender, aber irgendwie hängengebliebener Eindruck aus z.B. Athen mit einem anderen, ebenso kontingenten, aus Sizilien, aus Kreta, aus München und füllt mich dabei mit ganzer gewaltiger Gleichzeitigkeit aus, sodass für einen Moment unklar ist, wo ich mich eigentlich befinde und wann ich eigentlich gerade bin — und die Wirrniss ist komplett.
Auch das heißt Glück: für einen Moment sich ganz verlieren, in der Gleichzeitigkeit allen Raums und aller Zeit.









